6. Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes im Museumsdorf Cloppenburg
Zum 6. Mal fand im Museumsdorf Cloppenburg bei perfektem Wetter der Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes statt. Über 5.000 Besucher konnten sich von der Nervenstärke und Vielseitigkeit der Ostfriesen und Alt-Oldenburger überzeugen.
Bei der offiziellen Eröffnung mit Grußworten der Schirmherren Oldenburgische und Ostfriesische Landschaft und einer Begrüßung durch den Museumsdirektor Prof. Meiners wurde dem Zuchtverband der diesjährige Johann de Pottere-Preis durch den Landschaftsrat Helmut Markus verliehen.
Der langjährige Kommentator der Veranstaltung, Bernt Strenge, stellte alle Teilnehmer vor und kommentierte ihre Pferde bzw. Gespanne.
Mit den Reitern der Polizeireiterstaffel Hannover, Martin Koopmann und Jochen Hasselbrink, begannen die Vorführungen auf der Wiese bei der Bockwindmühle. Die Polizeireiter waren der Publikumsmagnetmit ihrer sehr spannenden Präsentation der Ausbildungselemente: Fahnen, Bälle, Planen, Feuer und sogar Schüsse ließen die Pferde völlig unbeeindruckt. Zum Ausdruck kam aber vor allem durch den unterhaltsamen Kommentar von Martin Koopmann die auf Vertrauen basierende, pferdegerechte Ausbildung bei der Staffel.
Im nächsten Programmpunkt präsentierten sich die Dressurreiter; die Reiterinnen Susanne Prenzel mit ihrem Wallach Theodor und Beatrice Zacharias mit dem gekörten Hengst Idano aus dem Stall Meier in Langenhagen belegten mit verschiedenen Dressurlektionen die besondere Rittigkeit der Ostfriesen/ Alt-Oldenburger Pferde. Kirsten Erwentraut, Chefin der Carlshof-Reitschule in Jade hatte ihre Stute Hummel und die Stute Sissi aus dem Besitz von Jan Hauerken mitgebracht, um mit ihren Reitschülerinnen Alicia May (16 Jahre), Benita von Lemm (14 Jahre) und Thomke Bolles(17 Jahre) die hervorragende Eignung der Ostfriesen/ Alt-Oldenburger als Freizeitpferde zu demonstrieren.
Im dritten Programmteil zeigte erstmals Klaus Hurtienne aus Meschede die optimierte Ausbildung von Arbeitspferden mit gebissloser Zäumung zur Erreichung der größtmöglichen Arbeitsleistung bei gleichzeitig höchster Sicherheit.
Er demonstrierte seine Methode der Ausbildung an dem 5jährigen Wallach Willy aus dem Besitz von Johann Meyer aus Menslage. Johann Meyer selbst präsentierte im Innenhof der Wehlburg sein Konzept von einer nachhaltigen Landwirtschaft anhand von Schautafeln; dort konnte auch sein neu erworbener Miststreuer für den Pferdezug bewundert werden. Alle Präsentationen wurden am Nachmittag mit großem Zuschauerinteresse wiederholt.
Ebenso viel beachtet präsentierte sich das Gespann von Heinrich Marschewski mit seiner Vorstellung landwirtschaftlicher Arbeiten: Heinrich Marschewski führte erst das Pflügen und am Nachmittag das Eggen mit den Pferden vor, wobei er viele Fragen der Zuschauer zu beantworten hatte. Nach erfolgter Arbeit spannte er seine Wallache vor seinen 100 Jahre alten Jagdwagen und fuhr bis zum Ende der Veranstaltung Zuschauer durch das Museumsdorf. Diese kostenlosen Kutschfahrten durch das Museumsdorf waren ein beliebtes Highlight bei den Besuchern.
Neben dem Gespann von Heinrich Marschewski waren weitere Gespanne mit unterschiedlichen Kutschen den ganzen Tag im Einsatz, um an den Haltepunkten immer wieder neue Passagiere aufzunehmen. Werner Addicks, der bisher als einziger an allen 6 Pferdetagen teilgenommen hat, und Günter Stolle hatten ihre Pferde vor historischen Oppenheimer Jagdwagen aus der Zeit um 1900 gespannt, Hans-Hermann May und Dieter Kremerfuhren zweispännig mit einem Marathonwagen, Josef Schnieder hatte eine Wagonette angespannt. Einspännig war Frau Dr. Anna Bianca Collatz-Meyer mit ihrem 1920 gebauten Doktorwagen unterwegs. Ebenfalls einspännig präsentierte sich der jüngste Fahrer, Sören Munier aus Juist, mit einer historischen Dos à Dos; trotz seines jugendlichen Alters hatte Sören Munier, dessen Teilnahme im Museumsdorf durch die Reederei Frisia unterstützt worden ist, im Frühjahr das Silberne Fahrabzeichen bei Bernhard Duen in Friesoythe erworben.
Große Menschentrauben bildeten sich auch vor der Schmiede des Museumsdorfs, wo der Hufschmiedemeister Georg Tietz einigen Pferden Hufeisen verpasste; durch seine kompetenten Kommentare konnten die Zuschauer alle Details verfolgen.
Zum Abschluss sammelten sich alle Gespanne und Reiter noch einmal auf der Wiese vor der Bockwindmühle, um dort von den Organisatoren der Veranstaltung, Susanne Kaiser und Dr. Peter Allhoff, als Dank für ihre Mitwirkung einen in der Töpferei des Museumsdorfs hergestellten Krug überreicht zu bekommen.
Bild zur Meldung: 6. Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes im Museumsdorf Cloppenburg