Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes
Bei herrlichem Wetter konnten sich am Sonntag, den 05.09.2010, über 5.000 Besucher im Museumsdorf Cloppenburg von der Nervenstärke und Imposanz der Ostfriesen und Alt-Oldenburger Pferde überzeugen. Das Museumsdorf Cloppenburg und der Zuchtverband für das Ostfriesische und Alt-Oldenburger Pferd hatten zum 5. Mal zu dieser Veranstaltung eingeladen. Bei der offiziellen Eröffnung mit Grußworten der Schirmherren Oldenburgische und Ostfriesisches Landschaft und einer Begrüßung durch den Museumsdirektor Prof. Meiners wurde dem Zuchtverband der diesjährige Johann de Pottere-Preis durch den Landschaftsrat Helmut Markus verliehen.
Der langjährige Kommentator der Veranstaltung, Bernt Strenge, führte alle Teilnehmer und ihre Pferde bzw. Gespanne vor. Den Programmauftakt boten die Reiter der Polizeireiterstaffel Hannover, Klas Bode und Jochen Hasselbrink, die mit ihrer sehr beachteten Präsentation die Ausbildungs- und Einsatzelemente der Pferde darstellten: Regenschirme, Bälle, Planen, Feuer und sogar Schüsse ließen die Pferde völlig unbeeindruckt. Zum Ausdruck kam aber vor allem durch den unterhaltsamen Kommentar von Klas Bode die auf Vertrauen basierende, pferdegerechte Ausbildung bei der Staffel. Diese Präsentation wurde am Nachmittag mit großem Zuschauerinteresse wiederholt.
Ebenso anziehend und unterhaltsam präsentierte sich auch das Wallach-Gespann von Heinrich Marschewski mit seiner Darbietung landwirtschaftlicher Arbeiten. In seinem Element führte Heinrich Marschewski erst das Pflügen und am Nachmittag das Eggen mit den Pferden vor, wobei er viele Fragen der Zuschauer zu beantworten hatte.
Auf der Wiese der Bockwindmühle betonten die Reiterinnen Susanne Prenzel, Kirsten Erwentraut und die 13jährige Janna Naatjes mit verschiedenen Dressurlektionen die besondere Rittigkeit der Ostfriesen/ Alt-Oldenburger Pferde.
Große Menschentrauben bildeten sich auch vor der Schmiede des Museumsdorfs, wo der Hufschmiedemeister Björn Tangemann einigen Pferden Hufeisen verpasste; durch kompetente Kommentare seines Vaters konnten die Zuschauer alle Details verfolgen.
Ein beliebtes Highlight bei den Besuchern waren die kostenlosen Kutschfahrten durch das Museumsdorf. Insgesamt neun Gespanne mit unterschiedlichen historischen Kutschen waren den ganzen Tag im Einsatz, um an den Haltepunkten immer wieder neue Passagiere aufzunehmen. Werner Addicks, Focke Franzen und Günter Stolle fuhren ihre Zweispänner vor historischen Oppenheimer Jagdwagen aus der Zeit um 1900, Harald Steck war zweispännig mit seinem Landratswagen von 1920 unterwegs, Josef Schnieder hatte einen Jagdwagen von 1930 angespannt und Heinrich und Ulrike Meier zeigten mit ihrem Zweispänner einen 100jährigen Kirchwagen.
Einen Neubau nach historischem Vorbild, einen Picknickwagen, fuhren Werner Thole und Otto Vahrmann. Die Königsdisziplin des Fahrens war mit dem Vierspänner vor der Break von Heiner Weber und Jörg Boßmeyer vertreten. Hans-Hermann May und Edda Dallmann mit einem Marktwagen (aus dem Besitz des Großvaters von Edda Dallmann) hatten den einzigen Hengst der Veranstaltung angespannt; Landfürst zog neben Wallach Enzo ungerührt von rossigen Stuten den Wagen und beförderte die Zuschauer auf den Heuballen.
Zum Abschluss sammelten sich alle Gespanne noch einmal auf der Wiese vor der Bockwindmühle, um dort von den Organisatoren der Veranstaltung, Susanne Kaiser und Dr. Peter Allhoff, als Dank für ihre Mitwirkung einen in der Töpferei des Museumsdorfs hergestellten Krug überreicht zu bekommen.
Bild zur Meldung: Tag des Ostfriesischen und Alt-Oldenburger Pferdes